Mittwoch, 4. März 2009
Riesige Vorfahren der Höhlenlöwen
Mosbacher Löwe (Panthera leo fossilis) vor 600.000 Jahren
Wiesbaden (fossilien-welt) – Die frühesten und größten Löwen Deutschlands jagten vor etwa 600.000 Jahren in der Gegend von Wiesbaden und Heidelberg. Sie erreichten eine Gesamtlänge bis zu 3,60 Metern und übertrafen damit heutige Löwen in Afrika um rund einen halben Meter. Nur die Amerikanischen Höhlenlöwen aus der Zeit vor etwa 100.000 bis 10.000 Jahren waren mit einer Gesamtlänge von maximal 3,70 Meter noch einige Zentimeter länger. Dies berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch „Höhlenlöwen. Raubkatzen im Eiszeitalter“ (ISBN 3640272633, 24,99 Euro). Die riesigen Raubkatzen aus der Wiesbadener und Heidelberger Gegend werden als Mosbacher Löwen bezeichnet, weil Reste von ihnen im ehemaligen Dorf Mosbach bei Wiesbaden entdeckt wurden. Zeitgenossen von ihnen waren Europäische Jaguare, Leoparden, Geparden und Säbelzahnkatzen sowie Frühmenschen. Besonders viele Funde von Mosbacher Löwen werden im Naturhistorischen Museum Mainz aufbewahrt, dessen erster Direktor Wilhelm von Reichenau 1906 den Mosbacher Löwen anhand von Fossilien aus Mosbach bei Wiesbaden und Mauer bei Heidelberg wissenschaftlich beschrieb. Aus den Mosbacher Löwen gingen vor etwa 300.000 Jahren die Europäischen Höhlenlöwen hervor, die mit bis zu 3,20 Meter Gesamtlänge nicht mehr die enormen Maße ihrer Vorgänger besaßen. In Wiesbaden hat man auch Reste von Höhlenlöwen entdeckt.