Dienstag, 26. Januar 2010

Wie die Säbelzahnkatzen jagten












Wiesbaden (fossilien-welt) – Der „Säbelzahntiger“ Machairodus aphanistus, der vor etwa zehn Millionen Jahren am Ufer des Ur-Rheins lebte, jagte wie ein heutiger Tiger. Er lauerte oft stundenlang im hohen Gras oder in Nähe einer Wasserstelle auf ein Beutetier. Wenn ein solches erschien, schlich er so dicht wie möglich an sein Opfer heran, bis er dieses mit wenigen Sprüngen angreifen konnte. Häufig war der Hals sein Angriffsziel. Mit Hilfe seiner enormen Beißkraft wurden dem Beutetier die Halswirbel und das Rückenmark durchtrennt.

Nachzulesen ist dies in dem Taschenbuch „Säbelzahnkatzen“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Dieses reichbebilderte, 328 Seiten umfassende Werk ist bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ erschienen und in rund 1.000 Online-Buchshops sowie in jeder guten Buchhandlung erhältlich. Bei „GRIN“ http://www.grin.com/e-book/127539/saebelzahnkatzen wird auch ein preisgünstiges E-Book im PDF-Format angeboten.

Der „Säbelzahntiger“ Machairodus aphanistus hatte etwa die Größe eines heutigen Löwen in Afrika. Er erreichte demnach eine Schulterhöhe von ca. einem Meter und eine Kopfrumpflänge ohne Schwanz von rund 1,90 Metern. Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde diese Raubkatze 1833 von dem Darmstädter Paläontologen und Zoologen Johann Jakob Kaup (1803-1873).

In dem reich bebilderten Taschenbuch „Säbelzahnkatzen“ von Ernst Probst werden alle aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nachgewiesenen „Säbelzahntiger“ in Wort und Bild vorgestellt. Heute spricht man statt von „Säbelzahntigern“ von Säbelzahnkatzen und Dolchzahnkatzen.

Die frühesten Säbelzahnkatzen und Dolchzahnkatzen lebten bereits vor rund zehn Millionen Jahren in Deutschland und gehörten zu einer exotischen Tierwelt mit Rhein-Elefanten, Ur-Elefanten, hornlosen und gehörnten Nashörnern, Wildpferden, Antilopen, krallenfüßigen Huftieren, Bärenhunden, Hyänen und Menschenaffen. Ein räuberischer Zeitgenosse der Säbelzahnkatze Machairodus aphanistius war die nur etwa halb so große Dolchzahnkatze Paramachairodus ogygius.

Im Eiszeitalter vor etwa einer Million Jahren existierten in Deutschland die Säbelzahnkatze Homotherium crenatidens und die Dolchzahnkatze Megantereon cultridens. Homotherium zählte auch zur Tierwelt aus dem Eiszeitalter vor etwa 600.000 Jahren. Damals lebten in Deutschland riesige Löwen mit einer Gesamtlänge bis zu 3,60 Metern, Europäische Jaguare, Leoparden und Geparden, wie Funde aus der Gegend von Wiesbaden und Heidelberg belegen.

Außer den in Deutschland vorkommenden „Säbelzahntigern“ werden in dem Taschenbuch von Ernst Probst auch Säbelzahnkatzen und Dolchzahnkatzen aus Afrika, Asien und Amerika in Wort und Bild vorgestellt. Zum Beispiel die Dolchzahnkatze Smilodon populator aus Südamerika mit bis zu 28 Zentimeter langen furchterregenden Eckzähnen. In einem Kapitel werden die wichtigsten Funde von Säbelzahnkatzen und Dolchzahnkatzen aus aller Welt aufgelistet.

Mit Raubtieren aus dem Eiszeitalter befasst sich Ernst Probst auch in seinen Taschenbüchern „Höhlenlöwen“ und „Der Höhlenbär“, die ebenfalls bei „GRIN“ erschienen sind. Im Taschenbuch „Der Ur-Rhein“ schildert er die exotische Landschaft und Tierwelt vor rund zehn Millionen Jahren, als es noch wärmer und feuchter als heute war.