Sonntag, 13. Juni 2010
Eine Tierwelt wie heute in Afrika
Video "Stimme eines Löwen aus dem Eiszeitalter" von "urzeit" bei "YouTube"
Wiesbaden (fossilien-welt) – Vor rund 600.000 Jahren existierte in Deutschland eine Tierwelt wie heute in Afrika. Im Rhein und in anderen Flüssen tummelten sich Flusspferde. Auf dem Festland weideten Elefanten und Nashörner, jagten Löwen, Leoparden, Geparden und Hyänen und tummelten sich Affen. Nachzulesen ist dies in dem Taschenbuch „Deutschland im Eiszeitalter“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst.
Das reich bebilderte, kleine, aber feine Taschenbuch schildert den Ablauf des von starken Klimaschwankungen geprägten Eiszeitalters, das vor etwa 2,6 Millionen Jahren begann und vor rund 11.700 Jahren endete. Es ist bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ erschienen und als gedrucktes Taschenbuch oder elektronisches E-Book im PDF-Format unter der Internetadresse http://www.grin.com/e-book/151809/deutschland-im-eiszeitalter erhältlich.
Vor etwa 600.000 Jahren herrschte in Deutschland gerade eine Warmphase. Damals war der riesige Mosbacher Löwe in Europa der „König der Tiere“. Diese Raubkatze gilt mit einer Gesamtlänge von etwa 3,60 Metern als der größte Löwe in Europa. Nur der Amerikanische Höhlenlöwe übertraf ihn noch um wenige Zentimeter Länge. Der Mosbacher Löwe ist nach dem ehemaligen Dorf Mosbach zwischen Wiesbaden und Biebrich benannt, wo fossile Reste dieser Raubkatze entdeckt wurden.
Auf Warmzeiten folgten im Eiszeitalter immer wieder Kaltzeiten oder sogar Eiszeiten mit Gletschervorstößen. In Kaltzeiten gab es kältegewohnte Tiere wie Mammute, Fellnashörner und Moschusochsen in Deutschland. In Eiszeiten rückten die Gletscher im Norden bis Dresden und im Süden bis Fürstenfeldbruck. Der Wechsel von Warmzeiten, Kaltzeiten und Eiszeiten führt uns vor Augen, dass sich das Klima seit eh und je immer wieder ändert.
Heutige Menschen können sich vermutlich schlecht vorstellen, dass in Deutschland irgendwann wieder eine Eiszeit herrscht, in der gebietsweise ein dicker Eispanzer auf dem Festland lastet. Momentan fürchtet man eher steigende Temperaturen mit damit verbundenen negativen Folgen für Pflanzen, Tiere und Menschen.