Montag, 21. Mai 2007

Rekorde der Dinosaurier



Wiesbaden (fossilien-welt) - Eine wahre Fundgrube von Rekorden aus dem Reich der Dinosaurier ist das inzwischen vergriffene Buch "Rekorde der Urzeit" (1992) des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst:

Der kleinste Dinosaurier der Erde ist vermutlich der Raub-Dinosaurier Compsognathus longipes aus Deutschland (Jachenhausen bei Riedenburg in Bayern) und Frankreich (bei Nizza). Er lebte in der Oberen Jurazeit vor etwa 150 Millionen Jahren und war mit einer Gesamtlänge von etwa 65 Zentimetern nur so groß wie ein heutiges Haushuhn.

Der kleinste Dinosaurier, der je gefunden wurde, ist Mussaurus (Argentinien). Er hatte nur eine Länge von etwa 20 Zentimetern. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die kleinste Art von Dinosauriern, sondern um ein Jungtier einer bisher unbekannten Gattung der Vor-Echsenfüßer.

Die größten Dinosaurier könnten Argentinosaurus (Argentinien) und Supersaurus (USA) mit Längen von über 40 Metern gewesen sein. Da diese Funde nur aus wenigen Fragmenten bestehen, handelt es sich bei den Längenangaben um reine Schätzwerte. Im Januar 2000 wurden in Südpatagonien (Argentinien) Wirbel- und Oberschenkelknochen eines Sauropoden gefunden, dessen Länge man auf über 50 Meter schätzt(!).

Die geologisch ältesten Dinosaurier sind die 228 Millionen Jahre alten Raub-Dinosaurier Herrerasaurus und Eoraptor (Argentinien). Allerdings fand man 1999 in Madagaska die Überreste von etwa 225 bis 230 Millionen Jahre alten, noch unbenannten Vor-Echsenfüßern (Prosauropoden). Möglicherweise sind dies die ältesten Dinosaurierfunde.

Als größte Raub-Dinosaurier gelten Tyrannosaurus und Giganotosaurus (Argentinien), die beide bis zu etwa 15 Meter lang wurden.

Der größte Panzer-Dinosaurier ist Ankylosaurus (USA) mit einer Länge von bis zu etwa 10 Metern.

Der größte Horn-Dinosaurier ist Triceratops (USA), der bis zu etwa 9 Meter lang wurde. Sein Gewicht schätzte man auf beachtliche 8 bis 10 Tonnen.

Das größte in einem Museum ausgestellte Dinosaurierskelett steht im Naturkunde-Museum der Humboldt-Universität Berlin. Es stammt von einem etwa 12 Meter hohen Dinosaurier der Gattung Brachiosaurus. Das Lebendgewicht des Brachiosaurus schätzt man auf ca. 80 Tonnen.

Der größte in Deutschland nachgewiesene Dinosaurier war eine „Donnerechse“ aus der Verwandtschaft von Apatosaurus (früher: Brontosaurus). Von einem solchen mehr als 20 Meter langen und etwa 30 Tonnen schweren Giganten wurde 1979 in einem Steinbruch des Ortsteils Münchehagen von Rehburg-Loccum (Niedersachsen) eine fast 30 Meter lange Spur entdeckt.

Der größte aus Deutschland bekannte Raub-Dinosaurier stammt aus der Gruppe um Megalosaurus. Seine Existenz ist durch dreizehige, 63 Zentimeter lange Fußabdrücke aus dem Ortsteil Barkhausen von Bad Essen (Niedersachsen) belegt.

Die erste Abbildung eines Dinosaurierfundes ist in dem Buch "Naturgeschichte der Grafschaft Oxfordshire" von 1677 aus der Feder des englischen Professors Robert Plot (1640–1696) enthalten. Er deutete diesen Fund irrtümlich als Elefantenknochen oder Überreste eines "Riesen". Tatsächlich zeigen seine Zeichnungen den Teil eines Oberschenkelknochens des Raub-Dinosauriers Megalosaurus.

Die erste wissenschaftliche Beschreibung eines Dinosauriers wurde 1824 von dem englischen Paläontologen William Buckland (1784-1856) veröffentlicht. Er hatte Zähne und Knochen des Raub-Dinosauriers Megalosaurus aus Stonesfield bei Oxford untersucht. Buckland hielt Megalosaurus für eine ausgestorbene Riesenraubechse.

Die erste Verwendung des Begriffes Dinosaurier geht auf eine wissenschaftliche Tagung von 1841 in Großbritannien zurück. In seinem Vortrag über die fossilen Reptilien Großbritanniens stellte der Londoner Paläontologe Richard Owen (1804–1892) der Öffentlichkeit erstmalig die Gruppe der Dinosaurier vor. Der Name Dinosaurier leitet sich von den griechischen Wörtern deinos (schrecklich) und sauros (Echse) ab.

Die erste Entdeckung von Dinosaurier-Fährten in Amerika glückte 1802 dem Farmersohn Pliny Moody beim Pflügen eines Feldes unweit von South Hadley im Staat Massachusetts (USA). Dabei stieß er auf einen Stein, der einen dreizehigen Fußabdruck aufwies. Eduard Hitchcock (1793–1864), der Nestor der Lehre von den Fährten fossiler Wirbeltiere, hielt diesen Fund zunächst für ein Relikt aus der Zeit der biblischen Sintflut: Er meinte, dass es sich um Fußspuren des Raben handelte, den Noah fliegen ließ, damit er das Festland suche.

Der tiefste Fundort von Dinosauriern ist eine Kohlengrube der belgischen Stadt Bernissart. Darin wurden 1877/78 in 322 Meter Tiefe zahlreiche Skelettreste des pflanzenfressenden Dinosauriers Iguanodon entdeckt.

Die größte Anzahl von Dinosaurier-Skeletten einer einzigen Gattung wurde 1947 in einem Massengrab bei der so genannten "Geister-Ranch" in New Mexico entdeckt. An diesem Ort fand man Überreste von etwa hundert Exemplaren der Dinosauriergattung Coelophysis aus der Triaszeit vor mehr als 210 Millionen Jahren. Coelophysis war ein flinker Räuber mit einem Gewicht von schätzungsweise 30 Kilogramm.

Die meisten Dinosaurier-Skelette von einer Gattung in Deutschland kamen zwischen 1911 und 1932 in Trossingen, östlich von Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg zum Vorschein. Dort fand man viele vollständige Skelette und diverse Skelettteile des Plateosaurus, der aufgrund seines häufigen Vorkommens in Baden-Württemberg auch als "schwäbischer Lindwurm" tituliert wurde.

Das kleinste Gehirn unter den Dinosauriern hatte vermutlich die pflanzenfressende Platten-Echse Stegosaurus (USA). Es war nur so groß wie eine Walnuss.

Den längsten Kamm auf den Kopf trug der Helm-Dinosaurier Parasaurolophus (USA). Der Kamm erreichte bis zu 1,80 Meter Länge und dürfte ein Schallresonanz-Organ gewesen sein, mit dem die Tiere laute Töne hervorbringen konnten.

Die größte Anzahl von Zähnen aller Dinosaurier hatte der Entenschnabel-Dinosaurier Anatosaurus (USA). Seine Kiefer waren mit mehr als 2000 Zähnen bestückt.

Das größte Rückensegel hatte vermutlich der Raub-Dinosaurier Spinosaurus (Ägypten und Niger). Das Segel war mindestens 1,75 Meter hoch, wie die mannslangen Dornfortsätze der Wirbelsäule zeigten.

Das längste Ei eines Dinosauriers hat eine Länge von 41 Zentimetern und wurde Anfang 2000 von einem Team südkoreanischer Paläontologen in der Nähe von Tongyong City gefunden.

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Hinweis: Neue Funde und neue Erkenntnisse bringen immer wieder "Rekorde der Dinosaurier" ins Wanken.

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